… und hier noch etwas aus Sonja Feder
in den wilden wassern der ewigkeit
verschwinden worte
mit der wahrheit
die sie verkleiden
verlieren sich momente
die unvergänglich scheinen
versinken gefühle
bevor ein mensch sie je wahrnahm.
in den wilden wassern der ewigkeit
ist es der sog der zeit
der respektlos
wohlbehütete prinzipien
der lächerlichkeit
preiszugeben wagt
sich gnadenlos
an der zartheit und zerbrechlichkeit
des augenblicks vergeht.
in den wilden wassern der ewigkeit
tummeln sich
hass zärtlichkeit schmerz lust und angst
mit der hemmunglosten
Selbstverständlichkeit
in undurchschaubarem gewühl
berühren sich seelen
Zaghaft
in endlosen bruchteilen von sekunden.
in den wilden wassern der ewigkeit
summt die sehnsucht unbeirrbar
ihr mutiges lied
gegen das ohrenbetäubende rauschen
der eisigen strudel
in denen sich
das licht der hoffnung
in den brilliantesten farben bricht.
sonja eberhard
jagd:
erstarrt in jenem augenblick der stille
dem sprunge noch durch ihn entrückt
steht der gedanke schon gebückt
und fest im fang hält ihn der wille.
sonja eberhard
augenblick:
ein ding in dieser welt
hält fest gefangen uns
im augenblicke
dem geist fällts schwer
das morgen nur zu
denken
das gestern
scheint dem herz so fern
es ist, als wär
ganz tief in unserem innern
ein kleiner spalt nur
um die welt zu sehen.
sonja eberhard